Bei der Weltmeisterschaft der U18 in Sofia erkämpfte Nachwuchsjudoka Samuel Bischoff einen Sieg und musste anschließend eine knappe Niederlage einstecken.

Eine lange Qualifikations- und Vorbereitungsphase, die bereits im Februar begann, war dem Saisonhöhepunkt Weltmeisterschaft vorausgegangen. Als unmittelbare Wettkampfvorbereitung diente der einwöchige gemeinsame deutsch-französische Lehrgang der beiden National-Teams in Straßburg. Darauf folgte eine kurze Regeneration und dann noch einige Einheiten zum Erhalt der Spannung und Spritzigkeit, ehe dann der Flug in die bulgarische Hauptstadt anstand.

Dort gingen 551 Judoka aus 71 Nationen an den Start. Das Event wurde genauso professionell präsentiert wie bei den Erwachsenen. So kommentierte auch in Sofia „the vioce of judo“, der Brite Neil Adams. An vier Tagen fielen die Entscheidungen in jeweils zwei Gewichtsklassen bei den jungen Frauen und Männern, ehe dann an Tag fünf der Teamwettbewerb auf dem Plan stand.

Samuels Gewichtsklasse +90kg war am Samstag an der Reihe. Die Auslosung ergab, dass der Ansbacher in Runde eins auf den Iraner Mohammadpouria Banaeian Tolki traf, ein großer, athletischer Judoka, der bereits einige starke Judoka bezwungen hat. Die beiden waren weder im Wettkampf noch in Trainingscamps bisher zusammengetroffen, so dass als Vorbereitung vor allem die Videos der Kämpfe seines Gegners dienten. Samuel konnte die taktische Linie immer in Bewegung zu bleiben und Abstand zu halten, gut umsetzen. Außerdem sollte er mit tiefen Schulterwürfen angreifen. Auch dieser Plan ging auf und nach rund zwei Minuten konnte Bischoff mit eben dieser Technik punkten und mit einer kleinen Wertung (Yuko) in Führung gehen. Diesen Vorsprung brachte er über die Zeit und war damit eine Runde weiter.

Dort traf er auf den Tschechen Melichar Skoda. Hier entwickelte sich eine enge, ausgeglichene Begegnung. Samuel war etwas aktiver und folgerichtig wurde sein Gegner gegen Hälfte der Kampfzeit für Passivität bestraft. Im weiteren Verlauf hatten beide ihre Chancen, doch keiner konnte eine Wertung erzielen, so dass der Kampf in den Golden Score ging. Hier konnte der Tscheche nach etwa einer Minute Samuels Angriff kontern und so den Sieg holen.

Damit war die WM  für Bischoff leider beendet, da nur eine kleine Trostrunde gekämpft wurde, also nur die Verlierer im Viertelfinale in die Trostrunde kommen.  Skoda wurde am Ende Fünfter, was zeigt das Samuel durchaus Chancen auf die Finalrunde gehabt hätte.

Am Sonntag trat Deutschland noch im Mixed-Team an. Hier mussten sie sich knapp mit 4:2 gegen die unter IJF-Flagge startenden Russen geschlagen geben, wobei auch Samuel unterlag.

Nach einer Judopause steht für Samuel im Herbst der Wechsel an den Bundesstützpunkt München an, wo er deutlich bessere Trainingsbedingungen haben wird als jetzt in Ansbach, wo adäquate Trainingspartner fehlen.