Mit seiner ersten Medaille auf einem European-Cup zeigte Nachwuchsjudoka Samuel Bischoff, dass auch international mit ihm zu rechnen ist. Er erkämpfte mit fünf Siegen und einer Niederlage Bronze im kroatischen Porec.

Hatte der Ansbacher gerade erst die deutsche Meisterschaft der U21 erfolgreich mit Bronze beendet, ging es nun wieder in der U18 auf die Matte. Porec ist einer der von der europäischen Judo-Union sehr professionell organisierten European Cups. Hier gingen 813 Judoka aus 37 Nationen an den Start. Samuel trat in der Gewichtsklasse +90kg an, wo er wieder mit deutlich schwereren Gegnern zu tun hatte.

Doch diesen Nachteil gleicht er mit Technik und Explosivität aus. Betreut von Landestrainer Milan Disovic startete er gegen den Ukrainer Serhii Zhadan in das Turnier. Nach rund drei Minuten gelang die Führung mit einer Innensichel, die er sicher über die Zeit brachte.

In Runde zwei musste Samuel gegen Abel Szekeres (Ungarn) lange einem Rückstand mit Wazaari nachlaufen. Eine kleine Wertung gelang abermals für eine Innensichel, aber das reichte noch nicht. Doch Bischoff griff weiter an und 18 Sekunden vor Schluss kam er nochmal durch und erzielte ebenfalls eine Wazaari-Wertung. Damit lag er in Führung und in den verbleibenden Sekunden änderte sich daran auch nichts mehr.

Nächster Gegner war der Georgier Hamlet Davrashelidze. Auch hier war Samuel der Aktivere, aber sein Gegner blieb mit schnellen Schulterwürfen gefährlich. Beide Kämpfer hatten bereits eine Strafe zu Buche stehen, als Samuel kurz vor Ablauf der regulären Kampfzeit eine weitere, kaum nachvollziehbare Strafe für Inaktivität kassierte. Der Kampf ging in die Verlängerung, Bischoff machte Druck und die Ausdauer seines Gegners ließ allmählich nach. Folgerichtig erhielt auch dieser eine Strafe, so dass es hier 2:2 stand. Der Ansbacher griff kurz darauf weit über den Rücken und brachte den Georgier zu Fall. Die Kampfrichterin entschied auf Wazaari, doch nach mehrmaligem Begutachten der Zeitlupe wurde entschieden, dass Bischoff die Matte zuerst mit dem Kopf berührt hatte. In der U18 werden solche Techniken nicht gewertet und bestraft – eine durchaus umstrittene Regel, die zur Sicherheit der Kämpfer beitragen soll. Somit unterlag Samuel mit der dritten Strafe und musste in die Trostrunde.

Hier setzte er sich schnell gegen Luka Maric (Serbien) durch. Auch dem Slovenen Gal Frangez ließ er keine Chance und gewann mit einem blitzsauberen Tai otoshi (Körpersturz). Damit stand er im Kampf um Bronze einem weiteren Georgier gegenüber.

Die Begegnung mit Giorgi Kashibadze verlief ähnlich wie in den vorherigen Runden. Samuel machte den Gewichtsunterschied mit Schnelligkeit wett, doch keiner der beiden Judoka konnte eine Wertung erzielen, so dass es wieder in den Golden Score ging. Hier baute der Georgier konditionell ab und hatte nach zwei Minuten der Verlängerung zwei Strafen auf der Anzeige stehen. Dann setzte Bischoff zu einem fulminanten Schulterwurf an und warf seinen Kontrahenten voll auf den Rücken und durfte sich damit über Bronze freuen.

Nun gilt es diese Leistung zu bestätigen: Zuerst steht bereits am kommenden Wochenende das Masters in Bremen an und anschließend die European Cups in Tschechien, Berlin und Polen. Diese Wettkämpfe zählen für die Nominierung zu einem der Saisonhöhepunkte: die Europameisterschaft und das europäische olympische Jugendfestival (EYOF).

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